BEACHCLUB2010®

Der BEACHCLUB2010® ist bestrebt, die Sportart Beachtennis in Deutschland und weltweit bekannter zu machen. Das Organisationsteam veranstaltet nationale und internationale Turniere, unterstützt Vereine beim Bau von Beachanlagen und bietet in seinem Online-Shop Beachtennis-Schläger, Bälle, Taschen und Zubehör für eine Beachanlage.

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Die Zukunft von Beachtennis liegt sicherlich in Südamerika. Brasilien ist dabei, der neue Mittelpunkt von Beachtennis zu werden.

Matteo Marighella

MATTEO MARIGHELLA

Das Zehnjährige von unserem BEACHCLUB2010® haben wir zum Anlass genommen, unsere Wegbegleiter zu Wort kommen zu lassen. Wir haben Spieler, Organisatoren oder auch Kommentatoren nach ihrer Beachtennis-Geschichte befragt. Welche Antworten wir bekommen haben, lesen Sie in den folgenden Interviews. Geburtstagswünsche inklusive.

Matteo Marighella, 41, ist in Ravenna geboren, und erzählt von den Anfängen seiner Karriere: "Von Kindesbeinen an war Fußball meine größte Leidenschaft, bis ich im Alter von 14 Jahren eher per Zufall diesen wundervollen Sport Beachtennis entdeckt habe. Ein Freund hat mich zum Bagno Pierpaolo in Punta Marina eingeladen um einen Nachmittag dort am Strand zu verbringen. Das war das erste Mal, dass ich einen Beachtennis-Schläger in die Hand genommen habe. Zu jener Zeit war Beachtennis nur der klassische Zeitvertreib am Sonntag, man spielte noch mit Holzschlägern und anderen Regeln. Aber es war tatsächlich an jenem Tag, als es zwischen mir und Beachtennis gefunkt hat. Ich habe dann angefangen, im Sommer täglich Beachtennis zu spielen, und im Alter von 16 Jahren habe ich die ersten Turniere in den umliegenden Stränden gespielt. Von 1999 an habe ich die Tour der IFBT mitgespielt, und da habe ich auch die damals stärksten Spieler kennengelernt."

In den folgenden Jahren hat Matteo Marighella nationale und internationale Turniere gewonnen. Von 2007 an hat er im Doppel an der Seite von Alex Mingozzi 20 von 22 gespielten Turnieren gewonnen. Auch nach dem Einstieg der ITF blieb Matteo erfolgreich auf der Tour, er hat die Europameisterschaften (2010 und 2015) sowie die Weltmeisterschaften 2013 im Mixed gemeinsam mit Sofia Cimatti und den Doppeltitel 2015 mit Michele Cappelletti gewonnen.

Mit uns hat er über seine größten Erfolge gesprochen, die Zukunft von Beachtennis sowie die Bedeutung seiner Familie.

ZUR PERSON

  • 22. Dezember 1979
  • Ravenna/Italien
  • Ravenna/Italien
  • Spieler, Coach
  • WM 2013, 2015
    EM 2010, 2015

#beachtennis #beachclub2010 #teo #matteomarighella #italien #ravenna


Wie macht Tommy sich bei seinen ersten Schritten beim Beachtennis?

Es ist noch ein bisschen zu früh für ihn. aber ihm gefallen alle Spiele mit Ball. Schauen wir mal ...

Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem dein Sohn 2017 auf die Welt gekommen ist?

Er hat unser Leben komplett umgekrempelt. Tommy ist der Mittelpunkt jetzt ... alles dreht sich um ihn, das heißt auch, alles Sportliche rückt an die zweite Stelle.

Und wie hat sich Beachtennis verändert in den vergangenen drei Jahren?

Beachtennis hat sich sehr verändert in dieser Zeit, auch aufgrund der Regeländerungen. Aber vor allem sind die Spieler athletischer geworden.

Bist du froh, Beachtennis in seinen Anfängen erlebt zu haben, oder wärst du gern Tommy und würdest diesen Sport beim Wachsen begleiten?

Sagen wir es so, ich habe all seine Veränderungen miterlebt, von den Holzschlägern angefangen bis zu den heutigen Carbonschlägern; von den Turnieren an den Stränden von Marina di Ravenna bis zu den internationalen Turnieren wie auf Aruba ... Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist ... und sehr kurios zu sehen, wie es sich in den nächsten Jahren entwickeln wird.

  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    World Cup 2009, Rimini
  • Matteo Marighella
    World Cup 2009, Rimini, mit Federica Bacchetta
  • Matteo Marighella
    ITF Cervia 2011, Cervia, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2018, Cervia

Wie siehst du die Zukunft von Beachtennis? Wie könnte dieser Sport weiter wachsen?

Die Zukunft von Beachtennis liegt sicherlich in Südamerika. Brasilien ist dabei, der neue Mittelpunkt von Beachtennis zu werden. Wie es letztlich auch bei anderen Strandsportarten gewesen ist. Wenn wir die Möglichkeit haben wollen, zu den Olympischen Spielen zu kommen, liegt alles dort; vor allem auch vor dem Hintergrund des starken Interesses des brasilianischen Olympiakomitees am Beachtennis.

In deiner Heimat Italien dagegen scheint Beachtennis still zu stehen. Weniger Turniere, viele Spieler hören auf, vor allen Jugendliche. Woher kommt diese Entwicklung und wie kann sie gestoppt werden?

Beachtennis erlebt in Italien einen statischen Moment, das ist richtig, aber es ist nicht rückläufig. Das beweisen die Zahlen der Spieler in den verschiedenen Beachtennis-Schulen in Italien, die stetig wachsen. Vielleicht entstehen die größten Schwierigkeiten dann, wenn ein Spieler einen Qualitätssprung machen möchte zum semiprofessionellen oder professionellen Spieler.

Du verfolgst Beachtennis nun schon seit Langem. Im Alter von 14 Jahren hast du diesen Sport in Ravenna entdeckt, da war er lediglich ein klassischer Zeitvertreib am Sonntag mit Holzschlägern und ganz anderen Regeln. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Ganz tolle Erinnerungen! Ich kann mich noch gut an mein erstes Match erinnern, mit einem Holzschlägger, normalen Tennisbällen und viel Enthusiasmus. Es scheint unvorstellbar, wenn ich daran zurückdenke, was alles nach diesem Match passiert ist.

  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2003, Marina di Ravenna, mit Serena Meloni, Marco Garavini und Alice Meloni
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2003, Marina di Ravenna, mit Paolo Tazzari
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2006, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2006, Marina di Ravenna, mit Christian Berardi, Nicola Gambi, Alex Mingozzi und Alan Maldini
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna, mit Alice Meloni, Alex Mingozzi und Serena Meloni
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alice Meloni
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna

Im fernen 1999 hast du angefangen, an IFBT-Turnieren teilzunehmen. Du hast dich schnell verbessert und Turniere gewonnen. Was hat dich dorthin gebracht?

Am Anfang waren das reines Vergnügen und viel Leidenschaft. Ich bin überzeugt davon, dass das Geheimnis meines Erfolgs in der Liebe zu diesem Sport liegt.

Am Anfang dieses Jahrtausends sind auch die ersten ausländischen Spieler zu den IFBT-Weltmeisterschaften nach Marina di Ravenna gekommen.Im Finale der Teamwertung habt ihr 2003 gegen das deutsche Team gewonnen. Welche Bedeutung hatte die Ankunft dieser Spieler?

Die Ankunft der ausländischen Spieler war der erste Schritt hin zur Internationalisierung unseres Sports.

Gerade im Jahr 2003 hast du den Doppelwettbewerb gemeinsam mit Paolo Tazzari gewonnen. Der wichtigste Schritt in deiner Karriere kam dann aber an der Seite von Alex Mingozzi, ihr habt ein großes Kapitel in der Beachtennis-Geschichte geschrieben. Zwischen 2007 und 2009 wart ihr fast unschlagbar. Welches war das Geheimnis dieses Doppels? Wann und aus welchem Grund ging es auseinander? Was ist geblieben?

Alle meine Spielpartner waren wichtig für mich, aber die Zusammenarbeit mit Alex war ein unglaublicher Teil meiner Karriere. Wir haben aus meiner Sicht Beachtennis auf ein sehr hohes Niveau gehoben in jenen Jahren. Vielleicht haben wir ein wenig mehr Professionalität reingebracht, mit Fitnesstraining und athletischer Vorbereitung, die es so noch nicht gab. Unser Geheimnis war aber unsere Freundschaft, die uns damals verbunden hat und die uns auch heute noch verbindet (auch wenn wir sie zurzeit wegen der Entfernung nur telefonisch fortführen können. Es fehlt mir schon, ihn nicht hier zu haben). Die Trennung war nicht einfach, aber wir haben beide neue Herausforderungen gebraucht damals (und tatsächlich sind dann glücklicherweise auch für beide viele Erfolge dazugekommen). Aber ich bin überzeugt davon, dass die M2 wichtige Spuren hinterlassen haben.

  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    ITF Cervia 2010, Cervia, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    ITF Cervia 2010, Cervia, mit Alex Mingozzi
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    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna, mit Massimo Mattei und Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2007, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi

Ihr wart auch auf internationaler Bühne erfolgreich: New York, Bermuda, La Reunion, etc. Welcher Erfolg ist dir am meisten in Erinnerung geblieben und aus welchem Grund?

Wahrscheinlich ist es der Erfolg in New York, der mir am meisten in Erinnerung geblieben ist. Damals noch mit Tennisschlägern (nicht unser gewohntes Material) in einer unglaublichen Atmosphäre vor einem großen Publikum.

Wenn wir an den Anfang dieses Jahrtausends zurückdenken, an Beachtennis unter dem Dach der IFBT, über die schwierige Phase mit der FIT bis zum Einstieg der ITF - wie siehst du die weltweite Entwicklung dieses Sports? Was hat die ITF ins Spiel gebracht?

Die ITF hat den internationalen Abdruck in diesem Sport vertieft und ich hoffe, dass sie es schafft, den Sprung zu den Olympischen Spielen zu meistern.

Die ITF hat nicht nur die Netzhöhe verändert, sie versucht auch andere Dinge, um das Spiel attraktiver zu machen. Wie können diese Veränderungen Beachtennis helfen?

Es ist richtig, Versuche zu unternehmen, um den Sport zu verbessern, er sollte nur nicht grundlegend verändert werden. Das heißt, wenn die ITF in der Zukunft Dinge ändern möchte, sollten sie wohl überlegt sein, und sie sollten vor allem mit den Spielern abgesprochen werden. Sie sind es ja, die die Veränderungen umsetzen müssen.

Ein Problem in der Beachtennis-Welt ist das Fehlen einer großen Marke, eines großen Sponsors, der diesen Sport auch in den Fernseher bringt. Du arbeitest mit adidas zusammen. Wie könnte man eine Vereinbarung finden für Beachtennis im Allgemeinen?

Beachtennis benötigt einen wichtigen medialen Impuls. Bei uns hat Padeltennis einen unmittelbaren Schub erfahren, gerade wegen eines medialen Impulses. Darauf warten wir. In Brasilien passiert zurzeit genau das, deshalb hoffen wir auch hier darauf.

  • Matteo Marighella
    BT Open Aruba 2010, Aruba, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    BT Open Aruba 2010, Aruba
  • Matteo Marighella
    BT Open Aruba 2010, Aruba, mit Gui Prata, Vinicius Font und Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    Torneo del Sorriso 2014, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    Torneo del Sorriso 2014, Marina di Ravenna
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    IFBT WC 2008, Marina di Ravenna, mit Nicola Gambi, Alessandro Calbucci und Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2013, Cervia, mit Luca Meliconi
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2013, Cervia, mit Luca Meliconi
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2014, Cervia, mit Niccolo Strano
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2016, Cervia, mit Luca Cramarossa
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2016, Cervia, mit Luca Cramarossa
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2016, Cervia, mit Luca Cramarossa
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2016, Cervia, mit Luca Cramarossa
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2017, Cervia, mit Alessandro Calbucci

Wenn wir die Geschichte von Beachtennis in zwei Jahrzehnte aufteilen - 2000 bis 2009 und 2010 bis 2019 - wie würdest du sie aus sportlicher und aus deiner persönlichen Sicht beschreiben?

Im ersten Jahrzehnt war Beachtennis gesehen als Hobby und Freizeitsport. Im zweiten Jahrzehnt ein vollwertiger Sport, der 365 Tage im Jahr gespielt wird, weil es ganzjährig Turniere gibt.

Welches sind die bedeutendsten Spieler und Doppel, die Beachtennis vorangebracht haben?

Es ist sehr schwierig, hier einzelne Namen hervorzuheben, weil es einfach zu viele gibt, je nach Zeitpunkt in der Geschichte des Sports.

Und welche waren deine stärksten Gegner?

Angefangen bei Lele Bianchedi, Maurizio Di Cori, Antonio Trubia, Gianluca Chirico über Paolo Tazzari, Marco Garavini, Nicola Gambi, Alan Maldini, dann Luca Meliconi, Luca Carli, Michele Cappelletti, Luca Cramarossa ... Es sind so viele Namen, die alle stark sind.

Im Jahr 2013 hast du bei den Weltmeisterschaften in Cervia den Titel im Mixed gemeinsam mit Sofia Cimatti gewonnen. Zwei Jahre später hast du am selben Ort im Herrendoppel mit Michele Cappelletti triumphiert. Welche Bedeutung haben diese Erfolge für dich?

Sie haben eine große Bedeutung für mich. Der Mixedtitel, weil er mit in diesem Wettbewerb noch gefehlt hatte und der Doppeltitel, weil ich nach den WM-Titeln bei der IFBT auch den der ITF erreichen wollte.

  • Matteo Marighella
    ITF WC Cervia 2013, Cervia, mit Sofia Cimatti
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    ITF WC Cervia 2013, Cervia
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    ITF WC Cervia 2013, Cervia
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    ITF WC Cervia 2015, Cervia, mit Michele Cappelletti
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    ITF WC Cervia 2015, Cervia, mit Michele Cappelletti
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    ITF WC Cervia 2015, Cervia, mit Michele Cappelletti
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    ITF WC Cervia 2015, Cervia, mit Michele Cappelletti
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    ITF WC Cervia 2015, Cervia, mit Marco Antonelli, Luca Cramarossa und Michele Cappelletti
  • Matteo Marighella
    ITF WC Cervia 2015, Cervia
  • Matteo Marighella
    ITF WC Cervia 2015, Cervia
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    ITF WC Cervia 2015, Cervia, mit Michaele Cappelletti
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    ITF WC Cervia 2015, Cervia

Der Fixpunkt von Beachtennis in Italien, das Zentrum von Beachtennis weltweit, war Ravenna, dann sechs Jahre lang das Bagno Delfino in Cervia. Seit 2019 finden die Weltmeisterschaften nicht mehr in der Emiglia-Romagna statt. Wie siehst du diese Entwicklung für den Beachtennis-Sport und für die Gegend, in der du aufgewachsen bist?

Die WM in Cervia war ein Bezugspunkt in den vergangenen Jahren, ein einmaliger Ort und eine einmalige Atmosphäre, wo man die Leidenschaft für diesen Sport gespürt hat. Es ist aber richtig, dass Beachtennis auch andere wichtige Bühnen in Italien und weltweit findet. Das Internationale des Sports führt dazu, aber mir fehlt ein schönes Turnier in Marina di Ravenna, wo Beachtennis tatsächlich aufgewachsen ist.

Im Nationalteam hast du nie eine entscheidende Rolle gespielt. Woran lag das? Und aus welchem Grund kann das italienische Team bei den Weltmeisterschaften in Moskau seit 2017 den Titel nicht mehr gewinnen?

Das hab ich mich auch immer gefragt (lacht). Sagen wir es so, ich habe oft die Nominierungskriterien nicht verstanden, aber ich möchte jetzt keine Kontroverse aufmachen. Italien hat wohl potenziell das stärkste Team, es kann aus einer Vielzahl an starken Spielern auswählen. Aber es ist nicht mehr so einfach, den Titel zu gewinnen, weil es Nationen gibt, die zwar weniger Auswahl an Spielern haben, aber organisierter und besser vorbereitet sind.

Du hast dann auch eine schwierige Phase mit Verletzungen durchlebt, unter anderem ein Augenleiden. Wie bist du da rausgekommen?

Im Jahr 2016 hab ich wohl meinen zweiten Frühling erlebt, ich hatte alle wichtigen Turniere gewonnen und war zugleich italienischer Meister im Freien und in der Halle. Außerdem war ich Weltmeister und Europameister und hatte es geschafft, wieder die Nummer eins in der Weltrangliste zu werden. Dann kam die kalte Dusche, aufgrund einer Infektion am rechten Auge konnte ich fast überhaupt nichts mehr sehen und musste die Sommersaison pausieren. Es war eine schwierige Zeit. Das Augenlicht kam dann langsam zurück, aber ich habe eine ganze Weile gebraucht, um das Gefühl auf dem Platz wiederzuerlangen.

In Deutschland wächst Beachtennis nur langsam. Welche Ratschläge hast du für uns?

Ihr habt bereits Spieler auf einem guten Niveau, aber wahrscheinlich ist der Tennissport noch zu dominant bei euch und limitiert das Wachstum von Beachtennis. Auch wenn ich davon ausgehe, dass das wahre Problem das Fehlen von Beachtennis-Zentren ist, wo auch im Winter gespielt werden kann.

Deine Beziehung zu Deutschland ist lang, bereits im Jahr 2003 hast du uns das erste Mal besucht, nachdem wir uns kurz davor bei den IFTB-Weltmeisterschaften in Marina di Ravenna kennengelernt hatten. Dann bist du zu unserem Porsche Beachtennis Grand Prix und weiteren Turnieren zurückgekehrt. In diesem Jahr feiert unser BEACHCLUB2010® sein Zehn-Jahres-Jubiläum. Welches sind deine schönsten Erinnerungen?

Das sind alles tolle Erinnerungen, aber das Porscheturnier bleibt eines der schönsten Events, an denen ich teilgenommen habe. Das war unglaublich!

  • Matteo Marighella
    PBTGP 2011, Stuttgart, mit Anke Huber, Julia Görges und Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    PBTGP 2011, Stuttgart, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    PBTGP 2011, Stuttgart, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    PBTGP 2011, Stuttgart, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    PBTGP 2012, Stuttgart, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    PBTGP 2012, Stuttgart, mit Thales Santos, Alex Mingozzi und Marcus Ferreira
  • Matteo Marighella
    PBTGP 2012, Stuttgart, mit Alex Mingozzi
  • Matteo Marighella
    frubiase BT Open 2015, Ingelheim, mit Luca Cramarossa
  • Matteo Marighella
    frubiase BT Open 2015, Ingelheim
  • Matteo Marighella
    frubiase BT Open 2016, Ingelheim, mit Luca Cramarossa
  • Matteo Marighella
    frubiase BT Open 2016, Ingelheim, mit Luca Cramarossa
  • Matteo Marighella
    frubiase BT Open 2016, Ingelheim

Wenn alles nach Plan läuft, wirst du uns 2021 als Trainer unterstützen, wenn wir mit unserem Team nach Cervia kommen. Was erwartest du dir von diesem Camp und was reizt dich daran, Spieler zu trainieren, die nicht mit Beachtennis aufgewachsen sind?

Ich kanns kaum erwarten! Mir macht es viel Spaß, meine Leidenschaft für diesen Sport weiterzugeben, speziell an Spieler, die noch nicht so lange dabei sind. Am Ende des vergangenen Sommers konnte ich mit Alex Bailer zusammenarbeiten, und ich habe gesehen, wie sehr eure Spieler noch dazulernen können. Ich erwarte euch hochmotiviert!

Du bist nun schon seit vielen Jahren Trainer. Welche ist deine Trainingsmethode?

Mir gefällt das Coachen, den Schülern etwas beizubringen, viel mit ihnen zu sprechen. Und ich versuche immer, mit der Zeit zu gehen, die Veränderungen im Beachtennis mitzunehmen. Insofern hat sich auch meine Trainingsmethode in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt.

Nach den Turnieren in Deutschland hast du uns auch bei einem weiteren Projekt unterstützt, der Beach Tennis Tour Liguria 2019. Welche Eindrücke hattest du von den Events in Spotorno und Finale Ligure? Was können wir verbessern?

Das waren zwei hervorragend organisierte Turniere, ganz tolle Teilnehmer. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, all die Spieler von Beach Tennis Savona zu grüßen. Es ist nicht einfach, das zu verbessern, was ihr schon erreicht habt mit euren Turnieren. Vielleicht könntet ihr versuchen, ein Turnier in der Hauptzeit im Sommer zu organisieren.

  • Matteo Marighella
    BT Tour Liguria 2019, Spotorno
  • Matteo Marighella
    BT Tour Liguria 2019, Spotorno, mit Filippo Buccioli, Luca Brasini und Andrea Stuto
  • Matteo Marighella
    BT Tour Liguria 2019, Finale Ligure, mit Andrea Stuto
  • Matteo Marighella
    BT Tour Liguria 2019, Finale Ligure, mit Andrea Stuto, Andrea Bolletta und Gianmarco Cappi
  • Matteo Marighella
    BT Tour Liguria 2019, Finale Ligure

Es scheint sehr schwierig, Beachtennis in Ligurien zu etablieren. Tu warst ja im Jahr 2006 schon einmal zu einem Promotionevent nach Albisola gekommen, doch da warst du mehr damit beschäftigt, die großen Steine vom Spielfeld zu entfernen. Welche Tipps kannst du uns geben, um Beachtennis in Ligurien voranzubringen?

In Ligurien ist es nicht einfach, viele gute Locations zu finden, das ist zugleich auch das Hauptproblem. Die Halle in Spotorno ist sehr schön, es müssten mehr solcher Hallen entstehen, dann steigen auch die Teilnehmerzahlen.

Du hast in deiner Karriere die ganze Welt bereist. Welches waren die schönsten Orte, die dir in Erinnerung geblieben sind?

Beachtennis hat mir die Möglichkeit gegeben, viel zu reisen und unglaubliche Locations zu sehen wie Bermuda, Aruba oder auch Japan.

In diesen Tagen hast du deinen 41. Geburtstag gefeiert, in einer sehr außergewöhnlichen Zeit. Wie hast du diese Saison erlebt? Wie wird es bei dir in Sachen Beachtennis weitergehen?

Ja, 41 Jahre, unglaublich. Mein Jahr 2020, wie das auch von allen anderen, war leider was Beachtennis angeht sehr ruhig aufgrund der Corona-Pandemie. Ich hoffe, dass ich in 2021 sowohl als Spieler als auch als Trainer wieder aktiver sein kann.

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    World Cup 2009, Rimini
  • Matteo Marighella
    ITF Cervia 2012, Cervia
  • Matteo Marighella
    ITF WC 2015, Cervia

In all deinen wichtigen Spielen bist du immer am Spielfeldrand von deinen Eltern unterstützt worden. Die Familie hat für dich eine große Bedeutung. Wie siehst du nun deine Rolle als Vater von Tommy gemeinsam mit deiner Frau Chiara?

Die Familie war immer meine wesentliche Unterstützung. Auch Chiara hat mir immer geholfen und sie war auch das Geheimnis meines zweiten Frühlings zwischen 2014 und 2016. Sie waren immer da, aber nie aufdringlich. Ich hoffe, dass mein Sohn sich für einen Sport begeistern wird und ich hoffe, dass ich dann für ihn die Unterstützung sein kann, die meine Eltern immer für mich waren.

Dann können wir also einen weiteren Topspieler mit Namen Marighella auf dem Platz erwarten?

Es würde mich freuen, ihn auf dem Beachfeld zu sehen und ihn dabei zu beobachten, wie er all meine Erfahrungen macht. Wenn es dann aber ein anderer Sport wird, ist das auch okay. Das würde eben bedeuten, dass ich weiterspielen muss, bis ich 60 Jahre alt bin (lacht).

Maximilian Hamm im Dezember 2020