Der BEACHCLUB2010® ist bestrebt, die Sportart Beachtennis in Deutschland und weltweit bekannter zu machen. Das Organisationsteam veranstaltet nationale und internationale Turniere, unterstützt Vereine beim Bau von Beachanlagen und bietet in seinem Online-Shop Beachtennis-Schläger, Bälle, Taschen und Zubehör für eine Beachanlage.
Ich hätte gern an der Seite von Federica Bacchetta gespielt, und ich würde gern gemeinsam mit Matteo Berrettini auf den Platz gehen.
Nicole Nobile
Das Zehnjährige von unserem BEACHCLUB2010® haben wir zum Anlass genommen, unsere Wegbegleiter zu Wort kommen zu lassen. Wir haben Spieler, Organisatoren oder auch Kommentatoren nach ihrer Beachtennis-Geschichte befragt. Welche Antworten wir bekommen haben, lesen Sie in den folgenden Interviews. Geburtstagswünsche inklusive.
Nicole Nobile, 27, wird in Bologna geboren und wohnt heute in Cervia, auch wenn sie mittlerweile viel Zeit in Brasilien verbringt, wo Beachtennis stetig wächst. Nicole hatte mit Sportgymnastik begonnen, aber dann hat sie begonnen, sich intensiver mit Beachtennis zu beschäftigen und ist heuer eine der besten Spielerinnen weltweit.
Im Jahr 2018 hat sie bei den Weltmeisterschaften in Cervia den Mixedtitel gewonnen an der Seite von Theo Irigaray, der wenig später ihr Lebensgefährte wurde. Wie sie in dieser Beachtennis-Welt als Paar zurechtkommen, das erzählt sie in diesem Interview. Sie spricht auch über die Bedeutung ihrer Familie für sie.
Nicole hat unser Turnier in Saarlouis in den Jahren 2021 und 2022 gemeinsam mit Sofia Cimatti gewonnen.
Mit wem wirst du in diesem Jahr unser Turnier in Saarlouis spielen?
Ich werde mit Flaminia Daina spielen.
Vor Kurzem schien diese Frage noch völlig unnötig, denn seit dem Jahr 2020 hast du gemeinsam mit Sofia Cimatti gespielt, und ihr wart eines der stärksten Doppel weltweit. Aus welchem Grund habt ihr euch mitten in der Saison getrennt?
Wir waren an einem Punkt in dieser Saison angekommen, an dem wir nicht mehr das Beste aus uns rausholen konnten auf dem Platz und an dem wir unsere Ziele nicht mehr erreicht haben. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, nicht mehr gemeinsam anzutreten.
Wie schwer wogen eure Erstrunden-Niederlage bei den diesjährigen Weltmeisterschaften und auch beim Turnier auf Gran Canaria bei eurer Entscheidung?
Diese beiden Turniere haben die Entscheidung sicherlich beeinflusst. Die Entscheidung haben wir nach den Weltmeisterschaften in Cesenatico getroffen.
Bei großen Turnieren habt ihr oft im Finale gegen eure Landsfrauen Giulia Gasparri und Ninny Valentini verloren. Aber bei uns in Saarlouis habt ihr sie zweimal in Folge im Finale besiegt. Was hat unser Turnier für euch so besonders gemacht?
Die Bedingungen in Saarlouis haben uns geholfen, unser bestes Spiel zu zeigen. Zum Beispiel der Sand, der in Saarlouis sehr hart ist.
Wann hast du angefangen mit Beachtennis und was hat dich zu diesem Sport geführt?
Ich hab schon immer am Strand gespielt, auch als ich noch Sportgymnastin war. Als damit Schluss war, habe ich versucht, Beachtennis professioneller zu trainieren.
Bei den Weltmeisterschaften hast du erstmals im Jahr 2014 teilgenommen, zunächst mit wenig Erfolg. Dann hast du 2018 den Mixedtitel gemeinsam mit Theo Irigaray gewonnen. Welche Bedeutung hatte dieser Titel für dich auch vor dem Hintergrund, dass du ihn mit deinem Lebensgefährten gewonnen hast?
Damals, als wir den Mixedtitel gewonnen haben, waren wir ja noch nicht liiert. Ich habe mich riesig gefreut über diesen Erfolg, und er hat mir sicherlich Selbstvertrauen gegeben.
Welches ist das Geheimnis eurer Beziehung und wie hilft sie euch auch auf der Beachtennis-Tour?
Es ist nicht einfach, Beachtennis und Beziehung zu managen. Aber es ist ausgesprochen positiv, dass wir bei Turnieren immer zusammen sind, das hilft uns sehr.
Außer Beachtennis hast du auch Spaß am Modeln. Weißt du schon, was du nach deiner Spielerkarriere machen möchtest?
Ich habe ja Bauingenieurwesen studiert, es würde mir gefallen, etwas in diese Richtung zu machen. Es hätte mir immer Spaß gemacht zu modeln, aber ich weiß nicht, ob mir da die Zeit davon läuft. Ich habe auch überlegt, beim Beachtennis zu bleiben, auch wenn ich mal nicht mehr spielen werde. Wir werden sehen.
Die Familie gibt oft den nötigen Halt, um auch im Sport erfolgreich zu sein. Erzähle uns von deiner Familie.
Ich habe eine große Familie, außer meinen Eltern habe ich einen Bruder und eine Schwester, mit ihnen lebe ich zusammen. Sie sind mein großes Glück. Deswegen versuche ich auch jeden Monat nach Hause zu kommen um sie zu sehen. Ich weiß, dass sie mich immer unterstützen, und es hilft mir sehr, wenn ich sie während eines Turniers anrufe. Meine Geschwister sind jünger als ich, und sie nehmen mich immer als Vorbild bei allem, was ich tue. Das ist für mich ein großes Ziel, denn es bedeutet, dass ich bestimmt etwas Gutes gemacht habe.
Wie hat sich Beachtennis verändert seitdem du damit begonnen hast, sowohl aus sportlicher Sicht, aber auch von außen betrachtet?
Nach Corona und als ich erstmals nach Brasilien geflogen bin, habe ich eine große Veränderung festgestellt. Das Spiel verändert sich, und es entwickelt sich weiter, seitdem ich angefangen habe. Alle Spieler trainieren viel, das war früher anders. Der Sport wächst enorm. Es gibt viele leidenschaftliche Akteure, und auch die Turniere werden immer professioneller organisiert, und es werden auch immer mehr.
Beachtennis war in Italien ein großer Erfolg, mittlerweile hat der Schwerpunkt sich nach Brasilien verlagert. Du bist ja auch häufig in Brasilien. Was bedeutet diese Entwicklung für Beachtennis?
Beachtennis wächst enorm in Brasilien. Viele Kinder wählen Beachtennis als ersten Sport, und sie beginnen von klein auf zu trainieren. Ich bin überzeugt, dass das Niveau in einigen Jahren noch wachsen wird und dass der Sport noch professioneller wird. Wir sind erst am Anfang!
Auch dank deiner Sponsoren kannst du große Schritte machen in diesem Sport. In Brasilien sind die Turniere mittlerweile auch professionell organisiert, das Fernsehen ist immer präsent. Was können wir tun, um Beachtennis auf aller Welt bekannter zu machen?
Es muss der Wille da sein, auch in andere Länder zu investieren, um Beachtennis auch dort bekannter zu machen.
Welches war dein größter Erfolg bislang? Der Sieg bei den World Beach Games mit Flaminia Daina? Welches sind deine schönsten Erinnerungen in der Welt des Beachtennis?
Ja, dieses Turnier zählt sicherlich zu meinen schönsten Erinnerungen. Wir haben in diesem Finale sehr leiden müssen und hätten es fast verloren, da steckten jede Menge Emotionen drin.
Wie siehst du die Entwicklung von Beachtennis in Italien? Von der Basis bis zum Nationalteam, das im vergangenen Jahr den Titel bei der Team-WM zurück nach Hause gebracht hat?
Wir befinden uns in einem schwierigen Moment in Italien, Beachtennis wächst nicht mehr. Und das ist schade, weil es hier entstanden ist, und wir verlieren diesen Verdienst.
Mit welcher Spielerin, die das Spiel in der Vergangenheit geprägt hat, hättest du gern zusammengespielt? Und mit welcher bekannten Persönlichkeit würdest du gern das Spielfeld teilen?
Ich hätte gern an der Seite von Federica Bacchetta gespielt, und ich würde gern gemeinsam mit Matteo Berrettini auf den Platz gehen.
Wenn dein Bruder Samu den Beachtennis-Weg einschlagen möchte, welchen Rat würdest du ihm geben?
Ich würde ihm raten, sich voll reinzuhängen und immer sein bestes zu geben. Wenn du immer mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehst und alles gibst, kannst du dir nachher nichts vorwerfen.
Maximilian Hamm, August 2023